Das Internet der Dinge zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Arbeitgeber können die Gesundheit ihrer Angestellten fördern, indem sie diese mit intelligenter Kleidung oder Smartwatches ausrüsten. Doch die Gefahr besteht, dass dabei übermässig persönliche Daten gesammelt und gespeichert werden. Wie man die neuen Technologien dennoch sicher nutzen kann, welche Chancen und Risiken sie bringen, untersucht dieses Projekt.
Projektbeschrieb
Chronische Überlastung oder eine ungesunde Körperhaltung hängen häufig mit der Arbeit zusammen und nehmen immer mehr zu. Um arbeitsbedingten Erkrankungen vorzubeugen, fassen Firmen zunehmend auch unkonventionelle Wege der Gesundheitsförderung ins Auge. Etwa, die Mitarbeitenden oder den Arbeitsplatz mit neuartigen Hilfsmitteln wie intelligenten Kleidungsstücken, Uhren oder Werkzeugen auszustatten, um mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen. Diese Lösungen, bekannt als "Internet der Dinge", bieten den Mitarbeitenden nicht nur Vorteile, sondern bergen auch Gefahren, weil dabei sehr persönliche Daten gesammelt werden. Unser Projekt widmet sich der Identifikation technischer, rechtlicher und ethischer Risiken und entwickelt Empfehlungen, um die Nutzung des Internets der Dinge am Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden sicher zu machen.
Hintergrund
Im Internet der Dinge ist die virtuelle Welt vernetzt mit realen Dingen, etwa einer Smartwatch. Dabei werden viele persönliche Daten gesammelt. Doch offen ist: Wo sollen die Daten gespeichert werden? Wer hat Zugriff? Welche Daten sind tatsächlich notwendig für die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz? Was darf der Arbeitgeber oder Anbieter eines Dienstes mit den Daten tun? Eine solch unklare Ausgangslage fördert Ängste und führt dazu, dass vorteilhafte Anwendungen nicht genutzt werden.
Ziel
Wir wollen die technischen, rechtlichen und ethischen Herausforderungen und Einschränkungen der Nutzung des Internets der Dinge bei Gesundheitsförderungsprogrammen am Arbeitsplatz untersuchen. Unter anderem wollen wir analysieren, wie sich Anwendungen des Internets der Dinge auf die Autonomie, Identität und Privatsphäre der Arbeitnehmer auswirken. Darauf aufbauend werden wir Gestaltungsempfehlungen ableiten, die zur Vermeidung der ermittelten Gefahren beitragen.
Bedeutung
Die im Projekt erarbeiteten Gestaltungsempfehlungen sollen nicht nur die Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinsichtlich der Chancen und Risiken des Internets der Dinge sensibilisieren. Sie sollen auch praktische Vorschläge liefern, etwa, um übertriebene Ängste einzudämmen. Zudem sollen die Vorschläge helfen, dass neue Technologien wie intelligente Kleidungsstücke oder Uhren in der Gesundheitsförderung zweckbestimmt genutzt werden.
Originaltitel
Internet of things for occupational health: Practical, ethical, and legal issues