Entwickeln unsere Kinder Computer-ergänzende Kompetenzen?
Beim computergestützten Denken (CT) geht es um die Fähigkeit, eine Computer-ergänzende Problemlösungsmethodik zu entwickeln. Dieses Projekt untersucht, wie gut Schülerinnen und Schüler in der Schweiz das bereits können – und es entwickelt Instrumente zur Messung dieser Fähigkeiten.
Projektbeschrieb
In drei Teilen begutachten wir die Fähigkeiten im computergestützten Denken (Computational Thinking, CT) in Schweizer Pflichtschulen. Erstens entwerfen wir ein altersbasiertes Kompetenzmodell für CT und identifizieren typische Probleme für jede Alterskategorie. Zweitens entwickeln wir ein intelligentes Betreuungs- und Bewertungssystem, das Schülerinnen und Schülern hilft, Probleme zu lösen und gleichzeitig ihre CT-Kompetenzen zu messen. Drittens testen wir diesen Bildungsrobotikansatz in der obligatorischen Schule in den Kantonen St. Gallen, Waadt und Tessin, mit besonderem Augenmerk auf den Schweizer Bildungsroboter Thymio II, der in den Schulen dieser Kantone eingeführt wird.
Hintergrund
Beim computergestützten Denken geht es um die Fähigkeit, Probleme in ihre Einzelteile zu zerlegen, Lösungsstrategien zu entwickeln und sie so darzustellen, dass sie von Menschen oder Computern verstanden und ausgeführt werden können. In mehreren nationalen und kantonalen Bildungsstrategien wird computergestütztes Denken als zentrales Element anerkannt. Leider gibt es nur wenige Instrumente zur Messung der Auswirkungen der durchgeführten Massnahmen.
Ziel
Das Ziel dieses Projekts ist es, politischen Entscheidungsträgern und Lehrern Instrumente und Protokolle für die Bewertung der Fähigkeiten in der Pflichtschule zur Verfügung zu stellen. Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, ein Kompetenzmodell zu definieren, ein intelligentes Betreuungs- und Bewertungssystem zu entwickeln und die entwickelten Instrumente in den Kantonen St. Gallen, Waadt und Tessin zu testen.
Bedeutung
Die Ergebnisse werden es ermöglichen, das entwickelte Kompetenzmodell zu bewerten: Dazu gehört die Art und Weise, wie es in den Schulen eingesetzt werden kann und die Akzeptanz bei Schülern, Lehrern, Schulleitern und kantonalen Diensten. Aber auch, wie wirksam die verschiedenen Ansätze zur Vermittlung von CT-Fähigkeiten sind. Dieses Projekt bietet somit ein Instrument zur Bewertung der Auswirkungen von Bildungsinitiativen, die sich dem rechnergestützten Denken widmen.
Originaltitel
Assessing the development of computational thinking skills through an intelligent tutoring system: an exploratory study in the cantons of St Gallen, Vaud and Ticino